Ein Kuss und schlechte Nachrichten

PDF

Ergebnis: Den Verlorenen bitten die Nachricht zu verkünden! (2/5 Stimmen) 
                     & Den Verlorenen küssen und dämlich grinsen! (2/5 Stimmen)

Wie schön doch seine Augen leuchten! Und was für einen wohlgeformten Mund er hat! Noch wärend wir darüber nachdenken bemerken wir, dass unsere Lippen an den seinen kleben. Sie strahlen Wärme aus und unser Herzschlag beschleunigt sich. Als sich der Verlorene nach einigen Schrecksekunden von uns wegdreht, spannt sich ein Speichelfaden zwischen unseren Mündern. "Ich weiß nicht ob es einen Begriff für diese Form von Sexualität gibt.", nuschelt der Verlorene beschämt. "Wahrscheinlich liegt es nur an den Pflanzen... ich hoffe, dass es nur an ihnen liegt. Das war eine einmalige Sache!" - "Nicht bewegen!", brüllen wir lautstark. "Du machst den hübschen Spuckefaden kaputt!"
Einen Augenblick später liegen wir mit dem Kopf auf dem Boden und halten uns die brennende Wange. "Du hast uns geschlagen!", flüstern wir entgeistert. - "Ach halt dein Maul.", antwortet der Verlorene schnell. Es vergeht einige Zeit bis wir ihm die Sache verzeihen und uns daran erinnern, was eigentlich Thema unseres Gesprächs war. "Ähm... was ist jetzt eigentlich die schlechte Nachricht?" Erst ist der Verlorene verwirrt, doch dann erinnert er sich ebenfalls und erzählt.
 ~
"Eigentlich sind es mehrere schlechte Nachrichten. Die erste ist, dass du gerade hier in den Bergen auftauchst, obwohl du vor einiger Zeit aufs Meer gerudert bist. Der Verschlossene hat dich als vermisst gemeldet, auch wenn ich glaube, dass er eigentlich nur sein Boot zurückbekommen möchte. An sich ist das ja alles kein Problem, aber deine Ankunft in den Bergen wurde von einem Pesar weissgesagt, was auch der Grund dafür ist, dass ich zur Paarungszeit der Ahayuska-Pflanzen dieses Gebiet aufsuche. Was der Pesar auch erzählt hat ist, dass du entweder gestorben bist und vom Meer wieder ausgespuckt wurdest, was in den Augen vieler hier bedeutete, dass deine Seele unrein ist und du geopfert werden musst, oder, er war sich nicht sicher wie er seine eigene Vision deuten sollte, dass du gestorben bist und vom großen G'sounkh Erbarmen erfahren hast und er dir mehr Zeit auf der geliebten Insel schenken wollte. Ich bin dafür, dass du G'sounkhs Erbarmen erfahren durftest, denn das ist die einzige Möglichkeit in der du unbescholten und mit deinem Leben davonkommst. Doch es liegt allein in der Macht des Pesars zu entscheiden ob du rein bist oder nicht. Nun... das war leider nur die erste schlechte Nachricht. / Die zweite ist weniger kompliziert, erklärt aber, warum wir uns beeilen müssen zurück zum Dorf zu gelangen. Die Yara ist im Hafen gelandet und der Kapitän hat nach dir gefragt. Der Pesar ist sehr wütend, denn solange du nicht da bist um mit dem ehrenwerten Piraten zu sprechen, fressen die die Vorratslager leer."    
~
Unsere Augen weiten sich, während der Verlorene spricht. Tatsächlich ist irgendetwas übernatürliches geschehen, als wir nach dem Verlust unseres Beines und schließlich unseres Lebens plötzlich aus einem Loch in den Höckerbergen fielen und von zahllosen Ahayuska-Pflanzen aufgefangen wurden. Und wie kommt es, dass der Pesar, der alte Sack, davon wusste, dass wir hier auftauchen würden? Und was sollen wir tun, wenn der Pesar sich entschließt unser Auftauchen als eine dämonische Beschmutzung anzusehen? Doch ganz sicher ist, dass Käptn Graepäls mehr darüber weiß. Immerhin ist auch er zur Insel gelangt und scheint zu wissen, dass wir uns auf ihr befinden.
"Du kannst doch sicher auch beim Laufen denken, oder?", spricht uns nun der Verlorene von der Seite an. Wir rappeln uns auf, klopfen den Schmutz von unserer Kleidung und folgen ihm durchs Gestrüpp und in den Wald hinein. Tatsächlich können wir auch beim laufen denken. In unserem Kopf entsteht Chaos...

Wie lange waren wir eigentlich weg? Wenn es lange war, kann ja in der Zwischenzeit eine Menge passiert sein. Was ist eigentlich passiert? Wie können wir im Meer versinken und kurz darauf aus einem Loch aus einem Berg stürzen? Gibt es vielleicht doch eine höhere Macht, die uns lenkt? Womöglich gibt es G'sounkh wirklich und er hat tatsächlich ein Zeichen an den Pesar geschickt. Wir müssen nun herausfinden ob wir wirklich von ihm gerettet worden sind, oder vom Meer wieder ausgespuckt wurden. Was Käptn Graepäls von uns will ist weniger offensichtlich. Vielleicht hat er ja die Versunkene entdeckt und ist hergekommen als er von der Vision hörte, die der Pesar von uns hatte. Eindeutig ist der Pesar in irgendeine Sache verstrickt. Er möchte die Versammlung die höchtwahrscheinlich wegen unseres "Verhörs" zusammengetrommelt wird vom Glauben überzeugen, oder auf sonst irgendeine Weise für sich nutzen. Vielleicht hat auch Käptn Graepäls zuerst davon erfahren, dass wir in den Bergen auftauchen werden. Immerhin war er einige Meter über uns auf seinem Schiff als wir ertranken und damit deutlich näher an uns dran als der Pesar. Hat vielleicht die Versunkene etwas mit der Sache zu tun?