Ein neues Gesicht

PDF

Wir haben Lust uns über uns selbst zu ärgern, doch produktiv zu sein erfordert vieles, nur keinen Selbsthass. Und produktiv muss man sein. Waren das nicht die Regeln? Die Haare peitschen uns ins Gesicht, als wir zähneknirschend an den Rudern reißen. Wir sind abgetrieben und das ausgerechnet als es besonders wichtig war den Strand im Auge zu behalten. Wir erinnern uns zurück, die Umgebung verschwimmt und schon materialisiert sich die Szene vor unseren Augen.
Wir stehen am Wasser, wie jeden Abend blicken wie hinüber zur anderen Seite der Welt und sehen unseren Rücken in einer Gegenlichtaufnahme, während uns der Sonnenuntergang die Augen ausbrennt. Irgendwo zwischen den Augen und dem Rücken beginnt sich das Meer zu kräuseln und aus einem Nest von Wasserschlangen steigt eine Hand empor. Der Hand folgt ein Arm, dem Arm ein Kopf. Wie mögen wir sie nennen? "Willkommen Versunkene.", sprechen wir sie an, während der Wind ihr etwas Farbe auf das Gesicht zaubert. "Möchtest du näherkommen?" Unsere Lippen bewegen sich kaum beim Sprechen und sie scheint meilenweit entfernt zu sein. Dennoch hört sie uns, reißt weit die Augen auf und schwimmt von Schlangen getragen auf uns zu. Da bricht die Nacht herein und wir vermögen es nicht mehr sie zu sehen. "Ein Boot, ein Boot!", rufen wir und werden vom Verschlossenen nicht enttäuscht. Wenn er auch kein Schiff besitzt, so schiebt er uns doch ein Ruderboot heran. "Nicht davontreiben.", spricht er uns stößt und von Land.
"Nicht davontreiben!", äffen wir ihn nach. Und schlagen zum hundertsten Male das Paddel ins Wasser. Bald sind wir da.

Was nun? Zeit bis einschließlich 12.11.2013