Der Schatz in den Fluten (Das lang ersehnte Finale)

PDF

"Leinen los!", brüllt Käpt'n Graepäls und sofort setzt sich das Schiff in Bewegung. Wie von selbst gleitet es auf den Wellen hinaus. "Das Meer...", murmelt der Verschlossene verliebt. Der Wind pustet uns die Haare aus dem Gesicht. Das ständige auf und ab, das knarren des Holzes und das Flattern der Segel beruhigt uns. Die Insel hinter uns wird immer kleiner und das Meer vor uns immer größer. "Was will man mehr?", flüstert der Verschlossene. "Nen Schatz.", lacht Käpt'n Graepäls, der gerade in diesem Moment von hinten an uns herantritt. "Die Irre will reden sagtse." Wir folgen dem wenig sprachbegabten Kapitän in seine Kajüte. Dort sitzt die Versunkene auf einem Stuhl und starrt auf ihre Hände. "Du bist da.", sagt sie ohne aufzuschauen. Wir wissen nicht, was man darauf antworten soll und schweigen. Sie wirkt tatsächlich etwas verrückt. "Setz dich.", spricht sie und ergreift unsere Hand. Sofort fallen uns die Augen zu.
Wir treiben im schwarzen Wasser. Um und herum tanzen die merkwürdigsten Fische und unter uns beginnt es zu leuchten. Ein Bein treibt an uns vorbei. Es hat Augen und ein großes Gebiss. "Apfelbaum.", sagt es und taucht hinweg. Wir werden rückwärts hinterhergezogen. Immer tiefer gleiten wir hinab. Bewegungslos.
Mit einem lauten Knall fällt unser Kopf auf den Tisch. unsere Hand liegt ausgestreckt auf einer Karte und der Zeigefinger zeigt auf ein kleines Brandloch. "Sicher?", fragt Käpt'n Graepäls die Versunkene und sie nickt. Es vergeht eine ganze Weile, bis wir aus unserer Ohnmacht geweckt werden. "Hier isses. Anker runter, aber los!", schreit Käpt'n Graepäls euphorisch. Ketten rasseln und der schwere Anker klatscht in auf das Wasser. Es ist zu dunkel um viel zu erkennen, doch der Kapitän wollte nicht bis zum morgen warten. Ein dutzend Ruderboote werden ins Wasser gelassen. Auf einem davon sitzen wir mit Gunther, der Versunkenen und dem Verschlossenen. Angestrengt ziehen wir die schweren Ruder durch das schäumende Wasser. Käpt'n Graepäls scheint es nicht zu stören, dass ein Sturm aufzieht. "Das nimmt noch ein böses Ende.", murmelt der Verschlossene. "Ich hoffe es.", antwortet die Versunkene und dann mit einem Mal wird erfasst uns eine Bö. Das Ruderboot wird an der einen Seite emporgerissen und wir werden in hohem Bogen ins Meer geworfen. Für eine ganze Weile sind wir unter Wasser und als wir unsere Augen aufreißen, erkennen wir einen gigantischen Panzer, der von innen heraus leuchtet. Er ist größer als unsere Insel und als wir von Überraschung gepackt mit den Armen rudern, bemerken wir einen skelletierten Kopf, der zu uns heraufblickt. Das ist eine Schildkröte! Das Skellet einer Schildkröte, die größer ist als alles, was wir bisher gesehen haben. und sie leuchtet! Dann bevor wir uns versehen ist unser Kopf wieder über Wasser. Gierig atmen wir die Luft ein und strampeln mit den Beinen um uns oben zu halten. Es ist niemand zu sehen, wir sind allein auf dem riesigen Ozean. Doch dann bemerken wir das gekenterte Ruderboot, an welches sich drei Menschen klammern. Mit aller Kraft schwimmen wir darauf zu und können es unter enormen Anstrengungen erreichen. "Du hast es geschafft.", sagt die Versunkene. "Wo sind die anderen?", rufen wir in den Wind. Der Verschlossene zeigt mit seinem Finger hinab in die Tiefen des Ozeans. Gunther weint.
Danach geht alles sehr schnell. Wir werden von irgendeiner gut gesinnten Gottheit direkt an die Ankerkette der Yara gelenkt und schaffen es an Deck zu kommen. Der Ozean tost noch immer und ohne Zweifel ist jeder verloren, der sich jetzt noch dort unten in den Wellen befindet. Gemeinsam setzen wir Segel und es fällt uns leicht, denn die Yara scheint genau das zu tun, was man von ihr wünscht. Der Verschlossene steht am Steuer und wirkte nicht halb so verschlossenen wie sonst. Ein breites Grinsen liegt auf seinem Gesicht und wenn wir unseren Ohren bei dem ganzen Getöse glauben schenken wollen, hören wir sein brüllendes Lachen heraus. Na wenn das kein Ersatz für sein Ruderboot ist, denken wir und lehnen uns erschöpft an die Reeling.
Wenig später stürzen nahe eines Berges zahllose Piraten vom Himmel und werden wohlbehalten von großen bunten Pflanzen aus der Luft gepflückt. Allerdings ist dort niemand, der sie daran erinnern wird, dass es sich eigentlich um dornige Blutsauger handelt...

Was nun? Zeit bis einschließlich 28.12.13