Gerade als wir das Ufer erreichen und an Land gehen wollen, hören wir sie rufen. Ein Hilfeschrei hallt über das Meer, lauter als alles andere und wir beginnen wie von Sinnen mit den Rudern das Wasser zu peitschen um zu ihr zu gelangen. Als die Rufe lauter werden und näher kommen, taucht ein rotes Segel auf. Wir sind erschrocken, denn es erinnert uns an irgendetwas, was wir einmal geträumt haben müssen. Das Segel wird größer und größer, bis wir auch die Flagge am Mastkorb erkennen können. Schwarz ist sie, wie sollte es auch anders sein. Schon ertönt ein rhythmisches Trommeln und die Rufe betrunkener Seemänner werden laut. Gerüchten zufolge handelt es sich bei dem Schiff mit roten Segeln und der pechschwarzen Flagge um die "Yara" und beim Kapitän um einen schrecklich kaltherzigen Mörder. Da wir nun aber schon im Blickfeld des Schiffes treiben und uns keine bessere Möglichkeit einfällt die Sache ohne vermeintliche Missverständnisse und fehlende Körperteile zu lösen, paddeln wir mit gelegentlichen Unterbrechungen, in denen wir winken und rufen, auf das Schiff zu. Es wird Zeit für uns den Wahrheitsgehalt der Botschaft Angriff sei die beste Verteidigung zu überprüfen.
Bald
darauf sitzen wir mit einem versoffenen dickwanstigen Piratenkapitän
in einer Kajüte und reden um unser Leben.
Käpt'n Graepäls: Was machste hier allein aufm Wasser? Bistn ausgesetzter Meuterer?
Wir: Keineswegs Herr. Wir sind auf der Suche nach jemandem.
Käpt'n Graepäls: Verrückt oder was? Bist doch nich mehrere.
Wir: Nein, wir sind ganz allein.
Käpt'n Graepäls: Also verrückt. Und was suchste?
Wir: Eine Person, die von Meeresvipern an die Wasseroberfläche getragen wurde.
Käpt'n Graepäls: Ne Leiche?
Wir: Nein, die besagte Person ist wahrscheinlich noch am Leben. Haben Sie sie gesehen?
Käpt'n Graepäls: Hab nix gesehn. Isses so ne Art Meerjungfrau?
Wir: Keineswegs. Womöglich handelt es sich um einen Reisenden, wenn Sie verstehen...
Käpt'n Graepäls: Was? Sin wir nich alle Reisende? (lacht)
Wir: Nein, Sie müssen doch verstehen... Es gibt da diese ganz besonderen Menschen.
Käpt'n Graepäls: Kommst mir vor wie einer den man über Bord werfen sollte.
Wir: Kennen Sie denn die Reisenden nicht?!
Käpt'n Graepäls: Ich brech das hier mal ab jetzt. Gunther! Komm her!
Wir: Nun wir werden natürlich gerne gehen, wenn unser Besuch Sie stört.
Käpt'n Graepäls: Gunther! Ich bekomm Kopfschmerzn. Hol den Verrückten!
Wir: Bitte. Wir gehen ja schon. Sie scheinen uns ja nicht helfen zu können.
Käpt'n Graepäls: Gunther!
Wir: Nun dann. Wir haben uns sehr gefreut Bekanntschaft zu machen. Leben Sie wohl.
Gunther: Hier bin ich schon. Ich kipp' den Spinner über die Reeling.
Käpt'n Graepäls: Was machste hier allein aufm Wasser? Bistn ausgesetzter Meuterer?
Wir: Keineswegs Herr. Wir sind auf der Suche nach jemandem.
Käpt'n Graepäls: Verrückt oder was? Bist doch nich mehrere.
Wir: Nein, wir sind ganz allein.
Käpt'n Graepäls: Also verrückt. Und was suchste?
Wir: Eine Person, die von Meeresvipern an die Wasseroberfläche getragen wurde.
Käpt'n Graepäls: Ne Leiche?
Wir: Nein, die besagte Person ist wahrscheinlich noch am Leben. Haben Sie sie gesehen?
Käpt'n Graepäls: Hab nix gesehn. Isses so ne Art Meerjungfrau?
Wir: Keineswegs. Womöglich handelt es sich um einen Reisenden, wenn Sie verstehen...
Käpt'n Graepäls: Was? Sin wir nich alle Reisende? (lacht)
Wir: Nein, Sie müssen doch verstehen... Es gibt da diese ganz besonderen Menschen.
Käpt'n Graepäls: Kommst mir vor wie einer den man über Bord werfen sollte.
Wir: Kennen Sie denn die Reisenden nicht?!
Käpt'n Graepäls: Ich brech das hier mal ab jetzt. Gunther! Komm her!
Wir: Nun wir werden natürlich gerne gehen, wenn unser Besuch Sie stört.
Käpt'n Graepäls: Gunther! Ich bekomm Kopfschmerzn. Hol den Verrückten!
Wir: Bitte. Wir gehen ja schon. Sie scheinen uns ja nicht helfen zu können.
Käpt'n Graepäls: Gunther!
Wir: Nun dann. Wir haben uns sehr gefreut Bekanntschaft zu machen. Leben Sie wohl.
Gunther: Hier bin ich schon. Ich kipp' den Spinner über die Reeling.
Kurz
darauf finden wir uns, diesmal ohne Boot, im salzigen Meer wieder.
Die Wellen schlagen hoch und wir meinen die Rückenflosse eines Haies
in der Ferne zu erkennen. Die Vermutung, dass es sich bei dem grauen,
sich nähernden Objekt, um die Rückenflosse eines Haies handelt
bestätigt sich, als das Maul mit den zahllosen rasierklingenscharfen
Zähnen direkt vor uns aus dem Wasser schießt. Wir versuchen
wegzutauchen, doch bevor wir uns versehen wird unser Bein mit einem
kräftigen Ruck abgerissen und eine Blutfontäne sprudelt aus dem
hilflosen Stumpf. Wir schreien lauthals, doch das Salzwasser, in
welches wir nun sinken füllt unseren Mund, sodass erst unsere Stimme
erstummt und wir dann mit einem Hämmern im Kopf und dem eisigen
Schmerz im Bein in die Dunkelheit der Ohnmacht gleiten. Dann wird die
Dunkelheit noch dunkler. Es umgibt uns ein so reines Schwarz, wie wir
es noch nie im Leben gesehen haben. Da taucht irgendwo in der Ferne
ein Licht auf. Ein kleiner Punkt, nicht größer als ein
Stecknadelkopf.
Was
nun? Zeit bis einschließlich 28.11.13